Johannistag erinnert an Johannes den Täufer

Am 24. Juni, dem Johannistag, sind es noch sechs Monate bis Weihnachten. Laut Bibel ist Johannes der Täufer ein halbes Jahr vor Jesus geboren. Die Erinnerung an die biblische Figur des Johannes ist so bedeutsam, dass der Johannistag auch als Festtag in der evangelischen Kirche gilt. In Deutschland ist er allerdings kein gesetzlicher Feiertag.
Welch ein Mensch war Johannes der Täufer? Er soll sich von Heuschrecken und Honig ernährt haben. Das eigentliche Anliegen Johannes des Täufers war es aber, seine Zeitgenossen aufzufordern, ihre Sünden zu bekennen, ein ethisch einwandfreies Leben zu führen, um ins Reich Gottes zu kommen. Johannes der Täufer lebte vor rund 2.000 Jahren und ist vor allem deshalb bekannt, weil er Jesus taufte. Über seine Persönlichkeit, Darstellungen über ihn und Bräuche am Johannistag informiert auch die "Kirche im HR" und weist dabei auf Rundfunkbeiträge 2022 zum Thema hin.
mehr über Johannes den Täufer erfahren
Kirche im HR: Ein langer Sommertag erinnert an Johannes den Täufer - mit Radiobeiträgen
Der 24. Juni
Auch astronomisch ist der 24. Juni ein besonderer Tag - er liegt drei Tage später als die Sommersonnenwende, an der es am längsten hell und die Nacht die Kürzeste im Jahr ist. Dieses Ereignis war bereits in vorchristlicher Zeit ein guter Anlass, um Feste zu feiern.
Wissenswertes rund um den 24. Juni
Johannisnacht in Mainz in Erinnerung an Namensvetter
In Hessen-Nassau herrscht vor allem in Mainz in den Tagen rund um den 24. Juni Volksfeststimmung, wenn die Johannisnacht gefeiert wird. Allerdings wird das Fest seit 1968 zu Ehren des Erfinders des Buchdrucks, Johannes Gutenberg, gefeiert. Die biblische Figur und den Buchdrucker verbindet der Vorname "Johannes" und in der katholischen Kirche fällt der Namenstag dazu auf den 24.6. - zu Ehren Johannes des Täufers.
Bräuche mit Bedeutung
Um die Nacht vor dem Johannistag ranken sich uralte Traditionen. Das Johannisfeuer, das in dieser Nacht entzündet wird, soll für die Liebe von großer Bedeutung sein. Nach altem Brauch springen Liebespaare, an den Händen gefasst, mit Blumen und Kräutern umgürtet über die Flammen. Das soll Dämonen und Krankheiten vertreiben, Glück und Segen bringen. Eine weitere Vorstellung des Volksglaubens geht davon aus: Wer ins Johannisfeuer hineinschaut, soll gute Augen bekommen. Das ist wohl der seherischen Kraft des Johannes zuzuschreiben. Es passt in übertragenem Sinn auf das, was Christen tun sollen: sehen, wo ein Mensch Hilfe braucht.
In Trockenperioden wird allerdings das Entzünden des Feuers untersagt, damit es nicht auf die Umgebung übergreift.
Verbindung mit dem Johanniter-Orden
Johannes der Täufer ist der Ordenspatron für die evangelischen Johanniter bzw. die katholischen Malteser. Johannes, der Täufer steht als Seher für die Vision von einer menschenwürdigen Gesellschaft, in der jede und jeder die Unterstützung erhält, die er oder sie für ein selbständiges Leben benötigt. Das Johannisfeuer entzündet eben nicht nur Liebespaare. Es soll die Flamme der Nächstenliebe, des Mitgefühls und tatkräftigen Helfens entfachen.
Namensgeber für Flora und Fauna
Auch in der Natur hat der Johannistag seine Spuren hinterlassen. So wurden verschiedene Pflanzen und Tiere danach benannt, weil das Johanniskraut in dieser Zeit blüht, die Johannisbeeren reif werden und der Johanniskäfer am hellsten leuchten soll.
Multimediaredaktion ekhn.de, MV